Kubaner lieben ihre Heimat. Besonders intensiv ist diese
Liebe bei jenen Millionen Menschen der Karibikinsel, die im
Exil leben. Die Musiker der Orishas, die seit Jahren in Paris
beheimatet sind, bilden in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
„Antidiótico“, das gerade erschienene, vierte Album der
kubanischen HipHopper, ist nicht nur ein eindrucksvolles
Fazit des bisher Erreichten - der geglückten Fusion des in
Kuba vom Staat unterdrückten HipHop mit dem traditionellen
Son -, sondern auch eine Hommage an Kuba und seine
Musik. „Hay un son“, der erste Titel des Albums, ist eine hell
leuchtende Liebeserklärung an die Hauptstadt der Zuckerinsel,
Havanna. „Silencio“, ein Lied des stillen Protests, ist ein
künstlerisches wie ethisches Bravourstück, das deutlich
macht, warum die Orishas als das soziale Gewissen Kubas
gelten. „Una página“, jener Song, auf dem die Stimme Fidel
Castros aus seiner legendären Abschiedsrede für Che Guevara
zu hören ist, verquickt Respekt mit den nötigen kritischen
Fragen und HipHop mit einem beflügelten Disco-
Groove, der alle Aussicht hat, die Dancefloors dieser Erde in
diesem Sommer zu erobern. Subversion a lo cubano.
Den einen oder anderen Orishas-Klassiker hält das neue
Album übrigens in neuem „Outfit“ bereit. Und eine schöne
Überraschung in Sachen traditioneller Anbindung hält
„5.3.7. Cuba“ bereit! - wie „Antidiótico“ überhaupt ein Lehrpfad
zu einem ganz eigenen globalen Dorf zu eröffnen
scheint, in dem Tradition und Innovation aufs erfrischendste
aufeinanderprallen.
DocksCLUB
MTM GmbH
Spielbudenplatz 19
20359 Hamburg
Donnerstag, 10. Dezember 2009, 20:00 Uhr
Einlass: 19:00 Uhr
VVK: 37,35 Euro
